10. Dezember 2020
KONKRET AM MITTAG
«Schicht für Schicht Geschichte»
Anstrichanalyse, Max Schweizer AG
Referierende:
Petra Streuli, Max Schweizer AG – eidg. dipl. Malermeisterin, eidg. dipl. FH/HW Denkmalpflege
Frank Ott, Ruggero Tropeano Architekten, dipl. Ing. Städtebau, mas eth arch/gtg
Jedes Gebäude erzählt seine eigene Geschichte. Diese konserviert sich in unterschiedlichen Materialschichten und Farbfassungen, die im Laufe der Zeit immer wieder überarbeitet wurden. Mit zunehmendem Alter steigt der Informationsgehalt, welcher aus einer Farb- und Anstrichanalyse resultiert. Die Ergebnisse dienen als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Sanierung eines Gebäudes.
Der Vortrag zeigt den Prozess der Anstrichanalyse am Beispiel der Sanierung des Zunfthaus zur Meisen in Zürich auf. Frank Ott, Architekt von Ruggero Tropeano Architekten stellt das Sanierungsprojekt vor und schildert die Fragestellung zur Untergrundforschung aus der Sicht des Architekten.
Petra Streuli von Max Schweizer AG erläutert die Möglichkeiten und Methoden der Anstrichanalyse und zeigt an konkreten Beispielen auf, wie der Prozess abläuft.
19. November 2020
KONKRET AM MITTAG
«Dämmung als Ausdruck»
Ziegelindustrie Schweiz
Referierende
Sascha Mathis, dipl. Architekt ETH, Mathis Kamplade Architekten
Gregor Kamplade, dipl. Architekt ETH, Mathis Kamplade Architekten
Carlo Bianchi, dipl. Bauing.Partner Synaxis AG
Obwohl Backstein und Dachziegel schon seit Jahrtausenden zum Bauen verwendet werden, ermöglicht eine stetige Weiterentwicklung der Materialien neue Ansätze und Lösungen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das Mehrfamilienhaus in Zürich Wollishofen von Mathis Kamplade Architekten.
Die 40 Zentimeter dicke Aussenwand ist mineralisch aufgebaut und kommt ohne konventionelle Dämmung aus. Was man in der Fassade sieht, ist auch was trägt. Einerseits ist dies ein rau verputztes Einsteinmauerwerk, andererseits sind es Pfeiler aus Beton, die die Fenster einfassen und gruppieren. Die scharfkantig, konventionell vor Ort ausgeführten Gewände sind aus Dämmbeton und treten sowohl nach aussen wie auch nach innen in gleichem Masse in Erscheinung. Über die vier Geschosse wird das Haus nach oben hin filigraner, die Pfeiler werden teilweise dünner und der Fensteranteil höher.
Das Treppenhaus und die Bäder sind mit massiven Wänden als Raum in Raum Konstruktion konzipiert, um den hohen akustischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Das geölte massive Eichenholz der Fenster ermöglicht sehr schlanke Profilabmessungen. Die Fenster sind direkt an den Pfeilern angeschlagen.
22. Oktober 2020
MATERIAL TALK
«Beton in Situ»
Referent:
Andreas Bründler, Buchner Bründler Architekten
Moderation:
Dr. Christoph Wieser
Architekturtheoretiker, Dipl. Arch. ETH
Vorstandsmitglied, Freunde Baumuster
Der Moment in dem die ersten Bretter der Gussform entrissen werden hat etwas Magisches. Noch feucht und warm fühlt sich der Beton an und dennoch ist das Bauteil schon unverrückbar real und manifestiert mit Bestimmtheit seine Wirkung. Kaum ein anderer Baustoff entsteht in vergleichbar direkter Fertigungsweise durch den Guss in seine definierende Form.
Andreas Bründler reflektiert am Anlass über die intensive Auseinandersetzung von Buchner Bründler Architekten mit dem Baumaterial: «Seit Beginn unseres Wirkens spielt Beton eine tragende Rolle in der Konzeption und Herstellung unserer Bauten, ermöglicht seine Vielseitigkeit doch die Verbindung architektonischer Ansprüche. Vor Ort gegossen definiert er Struktur, Raum und Form in Einem. Wir lieben dessen rohe Wirkung. Wesentlich ist uns die Nähe zum Herstellungsprozess, bei dem die Möglichkeiten der handwerklichen Umsetzung immer wieder von Neuem verhandelt werden müssen.»
Der MATERIAL TALK ist eine moderierte Diskussion, die vom Trägerverein freunde-baumuster.ch initiiert wird.
8. Oktober 2020
EINBLICKE
Vernissage «Brick 20»
Eine Backstein Themenausstellung präsentiert von
ZZ Wancor vom 8. Oktober – 28. Dezember
Referenten:
Jan Peter Wingender (per Videoschaltung) Office Winhov, Amsterdam
Manuel Herz, Manuel Herz Architects, Basel
Vortragssprache: Englisch, Deutsch
Der Wienerberger Brick Award, der im Jahre 2004 ins Leben gerufen wurde, ist eine Auszeichnung, mit der alle zwei Jahre die kreativsten Beispiele moderner und innovativer keramischer Architektur ausgezeichnet werden. 2020 wurden 644 Projekte aus 55 Ländern eingereicht. Die Ausstellung zeigt die 50 nominierten Projekte und die Preisträger des Brick Awards 2020 anhand von Fotografien, Videos und Mock-Ups.
Jan Peter Wingender ist Mitbegründer und Partner des Office Winhov in Amsterdam. Die Anfrage, ob er an der Vernissage zur Ausstellung referieren möchte, bejahte er mit der Bemerkung, dass für ihn Backstein eine Herzensangelegenheit sei. Dies zeigt sich einerseits in der Arbeit seines Architekturbüros, das viele Projekte in Backstein umgesetzt hat. Darunter auch ein Wohnhaus auf dem Freilager-Areal in Zürich, in Zusammenarbeit mit Office Haratori. Andererseits befasst er sich auch in der Lehre als Dozent an der Amsterdam University of the Arts mit dem Thema Ziegel und publizierte 2016 das Buch «Brick, An Exacting Material». In der zuvor erwähnten Zusammenarbeit hat er in Zürich das kürzlich renovierte Geschäftshaus Bucherer an der Bahnhofstrasse umgesetzt und die Fassade des Wohnhochhauses Zölly (Meili Peter Partner) mitentworfen.
Da Jan Peter Wingender nicht persönlich anwesend sein konnte, freuten wir uns über die kurzfristige Zusage von Manuel Herz. Er hat das Tambacounda Spital in Senegal vorgestellt, das sich zur Zeit im Bau befand. Das Projekt passte thematisch auf mehreren Ebenen zur Vernissage des Brick-Awards. Der für diesen Bau entworfene Backstein verleiht dem Gebäude nicht nur einen unverkennbaren Ausdruck, vielmehr ist er eine Reaktion auf die klimatischen Bedingungen des Ortes und erlaubt eine natürliche Durchlüftung bei Schutz vor Sonne und Regen. Weiter werden die lokalen Ressourcen eingesetzt und die Backsteine allesamt vor Ort mit dem vorhandenen Wissen produziert. Manuel Herz hat am Anlass über die Entstehung des Projekts und der momentanen Umsetzung berichtet. Dabei hat er auch über das Mock-Up der Fassade erzählt, das mittlerweile als Schule genutzt wird.
KONKRET – BROWNBAG-LUNCH
«Erde für alle»
Bauprodukte aus Lehm, Terrabloc
Referierende:
Rodrigo Fernandez, Mitgründer Terrabloc
Tanya Zein, Partnerin FAZ Architectes
Stanislas Zimmermann, Partner Jomini Zimmermann Architekten
Vortragssprache: Deutsch / Englisch
Erde ist seit Anbeginn ein universeller Baustoff, der aber in jüngster Zeit kaum mehr eingesetzt wird. Die Qualitäten, die dieses Material bietet, sind unbestreitbar. Die thermische Trägheit und die hygrometrische Regulierung im Gebäude können die Qualität des Raumklimas steigern. Dabei ist der Rohstoff zur Genüge vorhanden. In jeder Schweizer Stadt fallen jährlich mehrere Millionen Tonnen Aushubmaterial an und das Recycling von Erdaushub ist eine der grossen umweltpolitischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte.
Die Schweizer Firma Terrabloc setzt sich seit fast zehn Jahren dafür ein, einen intelligenten Weg zu finden, diesen «Abfall» in einen edlen, nachhaltigen und ökologischen Rohstoff zu verwandeln. Durch die Herstellung von Blöcken, Pads und Gusserde haben der Architekt Laurent de Wurstemberger und der Ingenieur Rodrigo Fernandez eine an die heutigen Bedürfnissen angepasste Technologie entwickelt. Der Prozess der Bodenauswahl und -verdichtung ermöglicht es, Blöcke mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften herzustellen und gleichzeitig mit den Texturen, den natürlichen Farben und den Einbaumethoden ein neues Experimentierfeld für zeitgenössische Architektur zu schaffen, wie Tanya Zein vom Architekturbüro FAZ und Stanislas Zimmermann von Jomini Zimmerman Architekten dies beide bei einem Ihrer aktuellen Bauprojekte machen.
Verlängert bis 18. September
EINBLICKE
«Holzverbindungen – Ausdruck tektonischer Kultur»
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem ETH Material Hub und dem Netzwerk MATERIAL-ARCHIV.
Holzverbindungen spiegeln die unterschiedlichen Baukulturen im Holzbau wider. Ihre Ausformung ist klima- und materialbedingt, aber auch Ausdruck ästhetischer Wertvorstellungen. Während im traditionellen Holzbau Mittel und Südeuropas das Fachwerk dominiert, sind in Skandinavien Blockbauten aus liegenden Stämmen prägend. In China und Japan setzte sich eine Skelettbauweise durch, die ohne aussteifende Wände auskommt und Taifunen und Erdbeben besonders gut standhält.
Die reinen Holzverbindungen erleben in den letzten Jahren eine Renaissance, bedingt unter anderem durch veränderte Brandschutzbestimmungen und computergestützte Fertigungstechniken. In der Ausstellung sieht man traditionelle, reine Holzverbindungen aus Europa und dem angelsächsischen Raum sowie aus China und Japan. Es wird auch gezeigt, wie Holzverbindungen in aktuellen und zukünftigen Bauprojekten zum Einsatz kommen.
Videoguide mit Udo Thönnissen
Dipl. ing. Architekt, ETH Material HUB
17. September 2020
KONKRET + WERKSTATT
«Die digitale Urhütte»
Digitale Planung und Produktion im modernen Holzbau, Blumer-Lehmann AG
Referierende:
Udo Thönnissen, Dipl. ing. Architekt, ETH Material Hub
Kai Strehlke, Leiter digitale Prozesse CAD/CAM, Blumer-Lehmann AG
Schon seit jeher spielt die Vorfabrikation im Holzbau eine wesentliche Rolle. So lässt sich anhand der Entwicklung vom traditionellen Holzabbund über den zeichnerischen Abbund bis zum modernen CNC-Abbund aufzeigen, wie neue Techniken und Technologien im Holzbau Einzug erhalten haben und gleichzeitig das Wissen über Holzverbindungen erhalten und weiterentwickelt worden ist.
Udo Thönnissen erläuerte den Einfluss von Holzverbindungen auf die Entwicklung des Holzbaus. Die Geschichte der Holzverbindungen steht in engem Zusammenhang mit der Evolution der Werkzeuge, von den Anfängen mit Faustkeilen bis zur gegenwärtigen Entwicklung numerisch gesteuerter Fertigungstechniken.
Kai Strehlke nahm dann die «digitale Urhütte» – eine kleine Fachwerkkonstruktion – als exemplarisches Beispiel auf. Mit Hilfe dieser Konstruktion zeigte er die digitale Prozesskette, vom Entwurf über die digitale Konstruktion bis zur CNC-gesteuerten Produktion, im modernen Holzabbund auf.
In einem abschliessenden, praktischen «Werkstatt»-Teil wurde dann die «Urhütte» mit vorfabrizierten Holzelementen vor Ort gemeinsam aufgebaut.
10. September 2020
KONKRET – BROWNBAG-LUNCH
«Eigenschaften einer Form»
Faserzement Wellplatten, Eternit (Schweiz) AG
Referierende:
Patrick Krecl, LOCALARCHITECTURE
Christine Dietrich, Eternit (Schweiz) AG
Faserzementplatten sind witterungsbeständig, nicht brennbar, sehr stabil und eignen sich daher besonders für den Einsatz im Aussenbereich. In gewellter Form wird die Platte zusätzlich gegen Durchbiegung ausgesteift. Die Kombination von Materialeigenschaften und Geometrie hat die Welleternitplatte zu einem Klassiker unter den Baumaterialien werden lassen – insbesondere bei industriellen Bauten, aber nicht nur. Christine Dietrich von der Eternit (Schweiz) AG gab einen Einblick in die spannende Geschichte von Welleternit und zeigte, wie dessen Zukunft aussehen könnte.
Das Büro LOCALARCHITECTURE hat auf dem Zwicky Areal in Dübendorf eine Gewerbe- und Wohnüberbauung geplant, bei der die Welleternitplatten in der Fassade auf die industrielle Vergangenheit des Ortes verweisen. Zudem unterstützt die Geometrie der Platten die Streuung und Brechung der Schallwellen in der lärmexponierten Situation des Projekts. Schon beim Projekt für ein Wohnhaus Rovéréaz (Lausanne) haben die Architekten Welleternit in der Fassade eingesetzt. Patrick Krecl von LOCALARCHITECTURE stellte am Anlass die beiden Projekte vor und erläutert die gestalterischen und technischen Überlegungen bei den Fassadengestaltungen.
Während des Vortrages galt eine Maskentragpflicht. Der Brownbag-Lunch wurde im Anschluss als Take-Away verteilt.
27. August 2020
MATERIAL TALK
«Mauern aus Luft»
Referent:
Philipp Esch, Esch Sintzel Architekten ETH BSA SIA GmbH
Moderation:
Dr. Christoph Wieser
Architekturtheoretiker, Dipl. Arch. ETH
Vorstandsmitglied, Freunde Baumuster
Auf den Unterschied von «Wand» und «Mauer» hat Gottfried Semper hingewiesen: hier die geschichtete Tektonik der mehrschaligen Wand, deren Mauerwerksverband Semper der textilen Flechtkunst zuordnete – dort die körperhafte Stereotomie der homogenen Mauer, die der Steinmetzkunst zugehört. Einsteinmauerwerk ist das wohl einzige Material, mit dem sich in Zeiten ökonomischer und energetischer Materialoptimierung noch richtige Mauern bauen lassen. Wobei man von «Stein» bei diesem Baumaterial eigentlich kaum mehr sprechen mag. «Luft» wäre angemessener, eingeschlossen in zerbrechlichen mineralischen Hohlräumen.
Esch Sintzel fasziniert die körperhafte Präsenz solcher dicker Mauern. Wie kann man sie ins rechte Licht rücken, mit Bedeutung aufladen, mit anderen Materialien zusammenführen?
Der MATERIAL TALK ist eine moderierte Diskussion, die vom Trägerverein freunde-baumuster.ch initiiert wird.
Donnerstag, 2. Juli 2020
WERKSTATT
«vom Mischen und Auftragen
»
Keim, Mineralfarben
Atelierveranstaltung, online auf dem SBCZ-YouTube-Kanal
Experten
Thomas Klug, Geschäftsführer Keimfarben AG
Gregory MacLeod, Dipl. Farbgestalter HF Keimfarben AG
Die Putzausstellung «EINBLICKE – vom Mischen und Auftragen», kuratiert von Lorenzo Gregori und Thomas Klug, wurde von zahlreichen Interessierten besucht. Obschon mineralische Farben und Putze bei Planenden allgegenwärtig sind, ist das Wissen über die Zusammensetzung der Materialien, über die Details der Arbeitsschritte und die Möglichkeiten der Ausführung oft nur bruchstückhaft vorhanden. In einer Art Fortsetzung zur Ausstellung bietet sich nun an, dieses Wissen weiter zu vertiefen – dieses Mal in aktiver Form: In einem theoretischen Input hat Thomas Klug über die unterschiedlichen Arten des Farbauftragens, der Abhängigkeit des Untergrunds und den dabei wichtigen physikalischen Eigenschaften berichtet. Gleich anschliessend konnte das Gelernte mit den im Vorfeld zugesandten Arbeitsutensilien geprüft und die Abstufungen von Lasur bis Spachtel am eigenen Beispiel verinnerlicht werden. Da in der Baumuster-Centrale zur Zeit keine Veranstaltungen mit Publikum stattfinden, wurde der Vortrag live gestreamt und konnte zu Hause oder im Büro verfolgt werden. Wer sich für den Anlass anmeldet hat, bekam im Voraus per Post ein Set mit Farben, Zuschlägen, Pinsel, Untergründen etc. zugestellt. So konnten im praktischen Teil Lasur, deckender Anstrich, Schlemme und Spachtel nach Anleitung gemischt, aufgetragen und erlebt werden. Im Chat konnten Fragen und Anmerkungen an die Vortragenden gerichtet werden.
13. Februar 2020
KONKRET - BROWNBAG-LUNCH
«Mit Holz gegen Feuer»
Brandschutzsortiment, sperrag jago ag
Referierende
Armin Schwegler, Geschäftsleiter sperrag jago ag
Geneviève Bonnard, Denis Wœffray, Bonnard Wœffray Architectes FAS/SIA
Vortragssprache: Deutsch / Französisch
Gerade bei öffentlichen Gebäuden spielen die Brandschutzrichtlinien bei der Wahl der Materialisierung eine entscheidende Rolle. Dank technischer Entwicklungen und konsequenter Prüfung von Bauteilen, besteht auch dank strenger feuerpolizeilicher Auflagen ein grosser Gestaltungsspielraum. Die Firma sperrag jago ag bietet für den Innen- wie den Aussenbereich eine breite Palette von Sperrholholz und Spanplatten mit der Brand-schutzklasse RF 2 sowie mineralische Platten der Brandschutzklasse RF 1 an. Armin Schwegler von der sperrag jago ag zeigt auf, wie Bauteile im Brandversuch geprüft werden und erläutert anhand von prototypischen Konstruktions-Mock-Ups wie die Feuerwiderstandsklassen (EI 30-90) erreicht werden können. Das Walliser Büro Bonnard Wœffray zählen mit ihren lustvollen und kräftigen Projekten zu den prominentesten Vertretern zeitgenössischer Architektur der Westschweiz. In den beiden Schulhausbauten in Salvan und Chateauneuf wurde mit präzisem Einsatz der Innenverkleidungen sowohl farblich wie auch materiell kontrastreiche räumliche Situationen geschaffen. Geneviève Bonnard und Denis Wœffray werden die beiden Schulhausprojekte am «Brownbag-Lunch» in französischer Sprache persönlich vorstellen.
30. Januar 2020
KONKRET - BROWNBAG-LUNCH
«in alter Frische»
Renovation von Steinbelägen, Hägni AG
Referierende:
Tobias Eckardt, Eckardt Natursteine AG
Guido Walliser, Leitung Steinveredelung und Spezialreinigung, Hägni AG
Steine – ob Naturstein oder Kunststein – sind langlebige und robuste Baumaterialien. Aber auch sie altern und erhalten eine Patina. Diese kann subjektiv als Geschichte des Materials oder unschöne Verschmutzung wahrgenommen werden. Unnötigerweise werden deshalb oft wertige Bestände ausgetauscht. Denn die Oberfläche von Stein kann mehrmals bearbeitet und verändert werden. Mit dem richtigen Know-how kann dabei nicht nur der Grad der Auffrischung bestimmt, sondern auch die Beschaffenheit und Optik angepasst werden. Der Stein erscheint so wieder frisch, ohne dabei seinen Charakter zu verlieren.
23. Januar 2020
TREFFPUNKT - GESTALTUNG IM HANDWERK
«Die Barocken Blätter der Kathedrale»
mit Caruso St John Architects und Schmitt Natursteinwerk
Eine Kooperation mit dem Haus der Farbe
Referierende:
Florian Zierer, Caruso St John Architects, Zürich
Urs Schmitt, Schmitt Natursteinwerk AG, Herisau
Moderation:
David Keist, Abteilungsleiter Handwerk und Material, Haus der Farbe
Auch der sechste «Treffpunkt Gestaltung im Handwerk» beleuchtet die erfolgreiche Übersetzung traditioneller Materialien und Handwerkstechniken in die zeitgenössische Architektur.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums schenkt der Katholische Konfessionsteil des Kantons St. Gallen der Kathedrale einen neuen Altarraum. Der Bau des Altarpodests und der liturgischen Objekte erfordert höchste Handwerkskunst. Der mit Ornamenten durchsetzte Terrazzobelag wird sorgfältig Schicht für Schicht erstellt. Nach vielen aufwendigen Arbeitsschritten kommt seine wahre Schönheit schliesslich ans Tageslicht. Die SBCZ und das Haus der Farbe führten mit diesem Referat die Reihe zu Massarbeit, Innovation, Kommunikation und Gestaltung im Handwerk weiter. Die Auseinandersetzung mit traditionellem Handwerk in der Gegenwart und dessen Möglichkeiten für den Entwurf wurden mittels Materialmuster aufgezeigt.
EINBLICKE
«Bauhaus 100: Schweizer Aspekte»
Ausstellung 29. November 2019 – 10. Januar 2020
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus Dessau
Hannes Meyer war Exponent des Neuen Bauens und folgte Walter Gropius als Bauhausdirektor in Dessau in den Jahren 1928–1930. Er wurde 1927 von Walter Gropius an das Bauhaus berufen und gründete daraufhin die Bauabteilung. 1928 zum Bauhaus-Direktor ernannt, prägte er das Motto vom «Volksbedarf statt Luxusbedarf». Die Ausstellung widmet sich den Laubenganghäusern in Dessau, welche Teil einer grösseren Planung zur Erweiterung der Siedlung Dessau-Törten waren und eine Arbeit der Bauabteilung am Bauhaus unter Hannes Meyer war. Diverse Originalbauteile der Laubenganghäuser, die 2017 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden, werden an der Ausstellung gezeigt.
Andreas Buss gründete zusammen mit Heike Lutz im Jahre 2007 das Architekturbüro Lutz & Buss Architekten AG in Zürich. Seit 2018 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachgebiets Architekturtheorie und Entwerfen an der RWTH Aachen. Er unterrichtet im Entwurfsstudio «Das wachsende Haus» und widmet sich dem Forschungsprojekt «Laubenganghäuser von Hannes Meyer».
letzte Änderung: 30.03.2023